Avocado – grünes Superfood oder samtige Sünde?

Ist die Avocado nur ein gehyptes Trendfood?
Die Avocado ist in der gesundheitsbewussten Küche und somit auch bei der Keto Ernährung in den letzten Jahren zu einem der beliebtesten Lebensmittel geworden. Aber ist die Avocado wirklich so ein Superfood wie alle behaupten? Woher kommt der Trend? Warum wird sie immer wieder als Öko-Sünderin kritisiert? Ich habe mich mit der Avocado mal genauer auseinandergesetzt und einige interessante Fakten für dich gesammelt.
Obst oder Gemüse?
Die Avocado ist ein Lorbeergewächs und gehört aus Sicht der Botaniker zu den Beeren- also Obstpflanzen. Sie wächst an Bäumen, die bis zu 20 Meter hoch werden können und ist seit mehr als 10.000 Jahren im zentralamerikanischen Raum bekannt – woher sie auch ihren Namen hat…
Was bedeutet der Name Avocado eigentlich?

Der Begriff Avocado geht auf das aztekische Wort ahuacatl zurück, woran sich das spanische Wort aguacate anlehnt und wörtlich übersetzt ‚Hoden‘ bedeutet.
Wenn man die paarweise Anordnung der Pflanzensamen betrachtet, aus dem der Avocadokeim wächst, wird klar, warum. Die Avocado wird auch als ‚Butterbirne‘ oder ‚Alligatorbirne‘ bezeichnet.
Wie unterscheiden sich die Avocado-Sorten Hass und Fuerte?
Es gibt weltweit über 400 Avocado-Sorten. Fast alle werden in Südamerika, Afrika, Israel und Südeuropa (besonders Spanien und Korsika) angebaut, denn sie benötigen ein sehr sonniges, trockenes Klima. Die am häufigsten angebauten und bekanntesten Sorten sind Hass und Fuerte. Du kannst sie anhand ihrer Farbe, Form, Schale und auch am Geschmack unterscheiden.

SORTE FUERTE
Die Fuerte Avocado hat eine grüne, eher glatte Schale. Sie ist mittelgroß und wie eine Birne geformt. Die grüne Farbe behält sie auch, wenn sie reif ist.
Der Geschmack der Fuerte-Sorte ist leicht buttrig.

SORTE HASS
Die Hass Avocado ist meistens etwas größer als die Fuerte, runder und eher eierförmig. Man erkennt sie außerdem gut an ihrer matten, genoppten Schale. Diese ist nur zu Beginn grün und wird während des Reifeprozesses immer dunkler bis hin zu schwarz.
Der Geschmack der Hass Avocado ist eher nussig.
Warum ist die Avocado (bei der Keto Diät) so beliebt?
Die Avocado ist der Inbegriff einer gesunden Lebensweise. Sie ist vor allem bei Ketariern so beliebt, weil sie alles liefert, was wir uns wünschen: Viele gesunde Fette und wenig Netto-Kohlenhydrate. Sie ist sehr sättigend, vollgepackt mit Vitaminen, Nährstoffen und hilft außerdem gegen Heißhunger! Auch wenn die Avocado eine Kalorienbombe ist, hilft sie also trotzdem beim Abnehmen.

KOHLENHYDRATARM
Eine Avocado hat – je nach Größe – gerade einmal 1 – 2 Gramm Netto-Kohlenhydrate und macht trotzdem sehr satt. Gerdae deshalb ist sie in der low carb und Keto Ernährung so beliebt.

LEICHT ZU VERARBEITEN
Mit ihrer cremig-weichen, ja, butterartigen Konsistenz ist sie leicht zu verarbeiten. Je nach Reifegrad kannst du sie mit der Gabel einfach zu einem Dip zerdrücken und mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft abschmecken. Etwas festere Avocados sind zum Beispiel optimal für Avocado Pommes.

VIELSEITIGE REZEPTIDEEN
Der neutrale, leicht nussige Geschmack macht die Avocado zu einer vielseitigen Zutat für deftige, süße, warme oder kalte Rezepte. Die Vielzahl der Rezeptideen im Netz zeigt, welche Leckereien du mit der Avocado machen kannst. Smoothie, Avocado-Eis, Avocado Schokopudding, Avocado Brot, Avocado Pommes – fast grenzenlos.
UND NATÜRLICH: MEEEGA-GESUND!
Die Avocado ist bis obenhin vollgepackt mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelemente. Außerdem ist sie eine Quelle für die besonders gesunden, ungesättigten Fettsäuren.
Was macht die Avocado so gesund?
Avocados haben es wirklich in sich! Sie sind zwar Kalorienbomben, liefern aber gebündelt so viele Nährstoffe, Vitamine, Mineralstoffe und ungesättigte Fettsäuren wie kaum eine andere Frucht. Die Zusammensetzung macht sie zu einem einmaligen Kraftpaket!
GESUNDE, UNGESÄTTIGTE FETTSÄUREN
Die gesunden Fette der Avocado sind Energiespender für Gehirn, Herz und Muskulatur und sorgt darüber hinaus dafür, dass Entzündungen gehemmt werden. Die Blutfettwerte werden verbessert und außerdem hat sie die Funktion, dass fettlösliche Vitamine besser aufgenommen werden können.
VITAMINBOMBE
Avocados essen heißt, wertvolle Vitamine aufnehmen. Sie enthält alle B-Vitamine, die wichtig für Wachstumsprozesse, Konzentrationsfähigkeit, Haut und Wundheilung sind. Außerdem Vitamin C, D, E und K sowie Betacarotin, das im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird. Vitamin A gelangt in die Hautstruktur und ist gut für den Sehnerv und gesunde, strahlende Augen. Vitamin E ist das Anti-Aging-Vitamin schlechthin! Es verlangsamt die Zellalterung und hält die Zelle frisch. WICHTIG: Vitamin E ist in jeder Zellmembran des Körpers enthalten, wir brauchen es also dringend, doch wir können es nicht selber bilden, sondern nur über die Nahrung aufnehmen.
BALLASTSTOFFE
Auftrumpfen kann die Avocado auch mit Ballaststoffen: 7 % der Avocado bestehen aus Ballaststoffen. Das entspricht schon 20 % des empfohlenen Tagesbedarfs und ist damit höher als bei so manchem Gemüse. Ballaststoffe haben positive Auswirkungen auf eine gute Verdauung, sie senken das Cholesterin und sind gutes Futter für gesunde Darmbakterien.

BEAUTYWUNDER VON INNEN UND AUSSEN

Mit den vielen gesunden Fetten, eignet sich die Avocado auch zur äußeren Anwendung.
Die enthaltenen Aminosäuren sind gut für Gewebe, Muskeln, Haut und Haare. B2 sorgt für gesunde Haare und Kopfhaut. Vitamin B5 zögert das Ergrauen der Haare hinaus. Vitamin E schützt unsere Zellen vor freien Radikalen und beugt damit frühzeitige Hautalterung vor – also ein TOP Anti-Aging-Produkt!
Die Kosmetikindustrie hat sich die zahlreichen, natürlichen Wirkstoffe der Avocado bereits in Pflegecremes, Körperölen, Peelings, Shampoos und Masken zu Nutze gemacht. Einiges davon kannst du auch selbst herstellen:
AVOCADO: DIE BEAUTY ALLESKÖNNERIN
Hast du eine überreife Avocado? Das kann mal passieren. Bevor sie im Müll landet, verwende sie doch einfach für deine Beauty-Routine!
Models wie Miranda Kerr und Gisele Bündchen schwören darauf. Vor allem, wenn du zu trockener Haut an Händen & Füßen oder zu sensibler Gesichtshaut oder stumpfem Haar neigst, können die Fettsäuren und Vitamine A, B, C und E der Avocado dir eine Extra-Portion Pflege geben, die Zellerneuerung ankurbeln und zu einem wunderschön strahlenden Teint verhelfen.
Die Beauty-Alleskönnerin Avocado als Gesichtsmaske, Hand- und Fußmaske, Make-Up-Entferner oder als Haarkur ist ein wahrer Feuchtigkeitsbooster. Probiere auch mal ein Avocado-Bodypeeling oder verwende überreife Avocados als natürlichen Make-up-Entferner, der deine Haut auch noch super pflegt!
Hier geht’s zu den Beauty-Hacks: Avocado – wahres Beautywunder!
Tatsache ist, dass die Avocado von innen und außen sehr wertvoll für uns ist.
Warum wird die Avocado als Umweltsünde kritisiert?
Also wirklich. Man kann die Avocado nur lieben. Man kann mit ihr so viel machen – kochen, backen oder als Beautyprodukt verwenden! Schade nur, dass die Beliebtheit von Avocados auch ihre Kehrseite hat. Meistens kommen sie nicht aus Europa oder Israel, sondern aus Mexiko, wo sie im großen Stil angebaut werden und fatale Folgen für Natur und Bewohner hat.
Wegen ihrer vielen positiven Eigenschaften ist der Hype um die Avocado sehr groß und in den letzten Jahren enorm gestiegen.
Wurden im Jahr 2010 noch etwa 30.000 Tonnen Avocados nach Deutschland eingeführt, waren es 2015 schon knapp 50.000 Tonnen und 2019 sind bereits 90.000 Tonnen Avocados nach Deutschland importiert worden. Dreimal so viel wie noch vor 10 Jahren. Die Avocado ist so beliebt wie nie!
Die begehrte Avocado hinterlässt einen ökologischen Fußabdruck und hat Folgen für Umwelt und Bewohner in den Anbauländern, was den meisten Verbrauchern nicht bewusst ist.
#1 Weite Transportwege aus fernen Ländern
Die Avocadopflanze benötigt ein sehr warmes Klima, weshalb sie das ganze Jahr über hauptsächlich in Brasilien, Chile, Südafrika und Peru wächst. Der Großteil wird in Mexiko angebaut.

Nach Bier und Tomaten ist die Avocado das meist exportiere Produkt Mexikos. Pro Jahr führt Mexiko 1,5 Milliarden Avocados im Wert von drei 3 Milliarden US-Dollar aus. Hauptabnehmer sind die USA, Europa und Japan.
Die Avocado wird unreif geerntet, über tausende von Kilometer transportiert und dann in sehr energieaufwendigen Schnellverfahren in großen Lagern nachgereift, damit sie essfertig in unseren Supermarktregalen liegen kann.
#2 Hoher Wasserverbrauch und Trinkwasserverschmutzung
Für den Anbau von 1 Kilo Avocados werden etwa 1.500 Liter Wasser verbraucht. Das ist eine Menge. Fairerweise muss man aber auch dazusagen, dass für die Herstellung von 1 Kilo Rindfleisch ganze 15.000 Liter Wasser verbraucht werden.
In Tancítaro, einer Kleinstadt in Zentralmexiko dreht sich alles um das grüne Gold. Sie ist die selbsternannte Hauptstadt der Avocado. Doch der wirtschaftliche Boom der Avocado bringt extreme Trockenheit und Wasserknappheit in die Region. Höher liegende Wälder auf den Hügeln vertrocknen schlichtweg, weil die darunter liegenden Avocadobäume das Wasser “wegschlucken”.
Für 1 Kilo Avocados werden ca. 1.500 Liter Wasser verbraucht!
Für die Bevölkerung bleibt zu wenig Wasser übrig, um eigene Pflanzen anzubauen, die sie zum Leben benötigen. Der Großteil des Wassers wird für die Mengen an Avocados verwendet, die dann exportiert werden. Die Reichen werden reicher, die Armen ärmer. Gleichzeitig werden beim Anbau dieser Monokulturen häufig Pestizide verwendet, die die Böden und das Trinkwasser verschmutzen.
#3 Illegale Rodungen von Wäldern – Politik reagiert nicht
Die weltweit hohe Nachfrage lässt die Preise für Avocados steigen. Das lukrative Geschäft führt in Ländern wie Mexiko immer wieder zu kriminellen Machenschaften. Um Platz für die Plantagen zu schaffen, wurden seit 2001 mehr als 750.000 Hektar wertvolle Waldflächen für den Avocadoanbau abgeholzt!

Vor allem Pinienbäume, die wichtig sind für Klima, Tierwelt, die Reinigung der Luft und den Wasserkreislauf. Pinienwälder sind heute eine Seltenheit, obwohl gerade Pinien der lebensbedrohlichen Trockenheit entgegenwirken können, die durch die Avocadopflanzen verursacht wird.
Wälder mit 100 % gesunden Bäumen werden illegal zerstört. Laut mexikanischem Gesetz ist es verboten, gesunde Bäume abzuholzen und es werden auch immer wieder Plantangenbesitzer angezeigt. Doch es ändert sich nichts, es ist sogar gefährlich, denn das Avocadogeschäft wird vielerorts von Drogenkartellen kontrolliert.
#4 Die Bevölkerung versucht selbst die Heimat zu retten
Viele Menschen in Zentralmexiko sind einfache Bauern und sorgen sich um die Zukunft ihrer Heimat. Da die Politik nichts gegen die illegalen Geschäfte der Mafia unternimmt, nehmen die Einheimischen selbst das Problem in die Hand, um die Region auch für zukünftige Generationen noch lebenswert zu machen.
Sie haben Umweltprojekte gestartet, kaufen Felder von kleinen Plantagenbesitzern und pflanzen dort neue Pinien. Das Projekt zeigt erste Erfolge. Immer mehr Menschen machen mit. Die Pinien wachsen sehr schnell und leisten sogar schon als junge Pflanzen ihren Beitrag zum Umweltschutz, reinigen und kühlen die Luft ab, filtern das Wasser und schützen vor Erosionen.
Ein positives Beispiel bieten auch die Bewohner der Stadt Uruapan. In der zweitgrößten Avocadostadt Mexikos funktioniert Umweltschutz und Avocadoanbau sehr gut zusammen. Die Avocadobauern sind in einem Kollektiv organisiert. Mit einem bewussten Umgang der Ressourcen und dem nötigen Respekt vor der Natur, wechseln sie sich tageweise beim Wasserverbrauch ab, damit auch die restliche Bevölkerung ausreichend Wasser zur Verfügung hat. Die Avocadobauern haben ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem entwickelt, so dass immer genügend Feuchtigkeit für die Avocadobäume im Erdreich bleibt.
Tipps, wie du beim Einkauf helfen kannst
Ich weiß, wenn man das gelesen hat, ist man erst einmal unsicher, ob man Avocados überhaupt noch mit gutem Gewissen essen kann. Mir ging es genauso.
Aber es ist wichtig, sich bewusst zu machen, woher unsere Lebensmittel kommen, damit wir entsprechend verantwortungsvoll damit umgehen können. Man darf nicht vergessen, dass die Avocado hat auch ein großes Wirtschaftswachstum in die Anbauländer gebracht hat. Die Produzenten und wir Verbraucher sollten ein gesundes Maß finden, es mit dem Verzehr nicht übertreiben und die Grenzen kennen – denn die Natur hat auch ihre Grenzen. Dessen sollte man sich immer bewusst sein.
Und es gibt ein paar Dinge, die wir beim Kauf von Avocados beachten können, um den achtsameren Umgang mit unserer geliebten Superfrucht zu unterstützen:
#1 Kaufe nur Bio-Avocados bzw. Fairtrade aus Europa
Am besten kaufst du Bio-Avocados oder Fairtrade Produkte aus europäischem Anbau oder Israel, um eine nachhaltige Produktion zu unterstützen. So hält sich der Transportweg in Grenzen und Bio-Pflanzen dürfen nicht mit giftigen Pflanzenschutzmitteln behandelt werden, so dass Böden und Wasser beim Anbau nicht verunreinigt werden.
#2 Kaufe unreife Avocados
Okay, das hört sich erst mal doof an, aber wenn du das Angebot an unreifen Avocados unterstützt, hilfst du dabei, den energieaufwendigen Nachreifprozess in den riesigen, energiefressenden Lagerhallen zu verringern. Außerdem kann die erhöhte Nachfrage nach unreifen Avocados dazu führen, dass weniger weggeworfen werden muss.
Avocados, die bereits essreif in die Supermärkte kommen, sind nämlich innerhalb von 2 Tagen überreif und landen im Müll, da sie nicht immer so schnell verkauft werden. Wenn es hauptsächlich unreife Avocados im Angebot gäbe, könnte man diese unnötige Verschwendung eindämmen. Nutze das Angebot von unreifen Avocados, wann immer du die Möglichkeit hast und reife die Avocado zu Hause selber nach.
Du willst den Reifegrad wissen? Hier ein paar Tricks:
Die Avocado ist eine geheimnisvolle Frucht. Die unterschiedlichen Sorten lassen nur schwer erahnen, ob die Frucht schon reif ist oder noch nicht. Mit diesen Tipps kannst du den Reifegrad der Avocado ganz einfach herausfinden!
#1 Der Drucktest
Die Avocado gibt bei sanftem Druck leicht nach? Super – dann kannst du sie essen! Wenn sie noch steinhart ist, musst du noch ein paar Tage warten. Wenn sie allerdings schon sehr weich ist, dann ist sie vermutlich überreif. Dann ist sie zwar nicht mehr genießbar, aber du musst sie trotzdem nicht wegwerfen.
WICHTIG! Übe nur einen leichten Druck auf die Avocado aus; nicht zu fest, sonst bekommt die sensible Frucht schnell braune Flecken.
#2 Die Farbe der Schale
Die Schale einer reifen ‚Hass‘-Sorte ist tief dunkelgrün bis schwarz. Bei der ‚Fuerte‘ bleibt die Schale während der Reifung unverändert hellgrün. Das heißt, da kannst bei der ‚Fuerte‘ den Reifegrad an der Schale leider nicht erkennen. Aber es gibt noch einen weiteren Trick.
#3 Der Stiel
Der Top-Tipp: Kannst du den Stielansatz nur schwer oder gar nicht entfernen ist die Avocado noch nicht reif. Super! So solltest du sie kaufen und dann ein paar Tage zu Hause nachreifen lassen.
Kannst du den Stiel dann leicht entfernen und ist die Stelle darunter schön grün, dann kannst du die Avocado jetzt essen! Wenn die Stelle unter dem Stiel allerdings schon dunkelbraun ist, ist sie bereits überreif.
So reifst du die Avocado zu Hause richtig nach
Du kannst die Avocado ganz einfach selber zu Hause nachreifen. Es dauert ein paar Tage, aber plane es bei deinen Einkäufen einfach ein. Kaufe am Anfang der Woche unreife Bio-Avocados aus Europa und du kannst sie Ende der Woche verarbeiten. Und so geht’s:
Bei Zimmertemperatur

Lass die Avocado einfach in der Küche liegen. Das dauert am längsten. So kannst du die Avocado bis zu einer Woche aufbewahren, ohne dass sie schlecht wird. Lass die Avocado einfach in der Küche liegen. Das dauert am längsten. So kannst du die Avocado bis zu einer Woche aufbewahren, ohne dass sie schlecht wird.
Neben einem Apfel oder einer Banane

Und wenn es doch mal schneller gehen muss? Dann leg die Avocado neben einen Apfel oder eine Banane. Äpfel und Bananen verströmen das Reifegas Ethylen, welches den Prozess beschleunigt und die Avocado innerhalb von 1 bis 2 Tagen reifen lässt.
In einer Mütze

Keinen Apfel zu Hause? Dann stecke die Avocado in eine Mütze (oder eine Papiertüte) und lege sie an einen warmen Ort. So wird sie ebenfalls in ein bis zwei Tagen essreif sein.
UNREIFE AVOCADOS NIEMALS IN DEN KÜHLSCHRANK!
Auf keinen Fall solltest du eine unreife Avocado in den Kühlschrank legen! Dann wird der Reifeprozess beendet, das Avocadofleisch zäh und bitter. Sobald sie reif ist, spricht nichts dagegen sie im Kühlschrank noch 2 bis 3 Tage aufzubewahren. Aber unreif niemals!
Kann man den Avocadokern essen?

Hmm, da scheiden sich die Geister. Man muss dazu sagen, dass die Verträglichkeit beim Verzehr des Avocadokerns noch nicht ausreichend erforscht ist. Manche schwören darauf, andere raten definitiv davon ab.
Die Verträglichkeit beim Verzehr des Avocadokerns ist noch nicht ausreichend erforscht.
Was aber definitiv belegt ist, ist, dass im Extrakt des Avocadokerns alle gesunden Nährstoffe und Antioxidantien des Fruchtfleisches sogar in konzentrierter Form enthalten sind.
Diese Tatsache macht den Avocadokern für Ernährungsforscher und die Schönheitsindustrie natürlich besonders interessant.
Wie kann man den Avocadokern zubereiten?
Man muss ihn auf jeden Fall von der braunen Haut befreien und kann in dann entweder im Ofen backen – ähnlich wie Kastanien – und kleingeschnitten z.B. in deinen Smoothie oder über den Salat geben. Oder du reibst den Avocadokern mit einer Reibe zu feinem Pulver und gießt es mit heißem Wasser zu einem Tee.
Kann der Verzehr vom Avocadokern auch gefährlich sein?
Mögliche Risiken für den Menschen werden im enthaltenen Bitterstoff Persin vermutet. Dieser ist in größeren Mengen giftig. Persin kommt zwar auch in anderen Obstsorten vor, aber es ist noch nicht ausreichend geklärt, wie viel mit ‚größere Mengen‘ gemeint ist und welche konkreten Auswirkungen Persin dann auf den Organismus hat.
Laut einem Bericht der Verbraucherzentrale von September 2019 wird von dem Verzehr von Avocadokernen und dem daraus gewonnen Avocadokernpulver daher abgeraten, da noch nicht ausreichend Informationen vorliegen.
Auch der Verkauf von Avocadopulver-haltigen Lebensmitteln ist in Europa nicht erlaubt. Das deutet ebenfalls darauf hin, dass man die Risiken noch nicht einschätzen kann. Sind wir mal gespannt, was da noch passiert. Aber auch wenn du den Avocadokern nicht isst, musst du ihn nicht wegwerfen!
Wie du deine Avocadopflanze aus dem Kern selber ziehst
Auch wenn die aus dem Kern nachgezogenen Avocado-Pflanzen keine Früchte tragen werden, ist es doch ein schönes Experiment für Pflanzenliebhaber und außerdem sehr dekorativ.

SO GEHT’S:
- Avocadokern gut abwaschen und vier Zahnstocher rundherum etwa 5 mm tief hineinbohren. In ein Wasserglas hängen, so dass nur der untere Teil des Kerns immer im Wasser ist
- Das Glas an einen warmen, hellen Ort (Fensterbank) stellen und alle 2 bis 3 Tage das Wasser wechseln
- Nach einigen Tagen bilden sich am unteren Kern Wurzeln
- Nach etwa 6 Wochen öffnet sich die Spitze des Kerns und es kommt ein Keim zum Vorschein, der zu einer kleinen Pflanze heranwächst
- Wenn die Wurzeln nach einigen Monaten lange genug und stark gewachsen sind, ist es Zeit die junge Avocadopflanze einen Blumentopf zu setzen. Die Wurzeln werden in Erde eingegraben, der Avocadokern selbst bleibt über der Erde
- Halte die Erde feucht, aber nicht zu nass. Besprühen reicht. Die Erde darf nicht austrocknen, sonst war alle Mühe umsonst
PFLEGE DER AVOCADOPFLANZE

Das junge Avocadobäumchen braucht gute Pflege. Sie ist tropisches Klima gewöhnt und braucht hohe Luftfeuchtigkeit, Wärme und gleichmäßig feuchten Boden.
Wenn sie zu nass gehalten wird, wird sie schimmeln und der Kern verfault. Am besten stellst du das Bäumchen in ein warmes, helles Zimmer mit 22 bis 25 Grad und achtest auf vorsichtiges, gleichmäßiges Gießen.
MEIN FAZIT
Die Avocado hat die Bezeichnung Superfood absolut verdient!
Wenn du beim Einkauf bewusst auf Bio oder Fairtrade aus Europa achtest und die Frucht zu Hause auch noch selbst nachreifst, kannst du dazu beitragen, ihre Umweltbilanz etwas zu verbessern.

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